1.3 Symptome bei Fibromyalgie Syndrom

2017 03 03

Die Kernsymptome

  • Chronische Schmerzen in mehreren  Körperregionen, in der oberen und unteren sowie in der linken und rechten Körperhälfte
  • Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen) und ebenfalls ein nicht erholsamer Schlaf
  • Körperliche und geistige Müdigkeit, die bis zur kompletten Erschöpfung führen kann (Fatigue-Syndrom)
  • Überempfindlichkeit bei Lärm, Geräuschen, Gerüchen, Kälte und Licht
  • Depressive Verstimmung

Begleitsymptome

  • Schwellungsgefühl in Händen und Beinen
  • Morgensteifigkeit
  • Reizdarm
  • Reizmagen
  • Kopfschmerzen
  • Trockenheit bzw. Überempfindlichkeit der Schleimhäute
  • Depressivität und Ängstlichkeit
  • Lange Erholungspausen werden benötigt
  • vegetative Beschwerden z.B. Herzrhythmusstörungen
  • Empfindliche Haut – da kann eine Berührung oder eine Bettdecke unangenehm sein
  • Viele weitere Begleitsymptome …

Vorab möchte ich Ihnen – trotz der schweren und derzeit schwer heilbaren  Erkrankung – ein wenig Angst nehmen. Sie werden daran nicht sterben, auch nicht früher. Es kommt zu keinen degenerativen Veränderungen (alle Glieder bleiben gerade) und Sie werden deshalb auch nicht im Rollstuhl sitzen.

Sie sind kein Hypochonder und bilden sich das auch nicht ein!

Oft beginnt diese Erkrankung mit körperlichen Beschwerden / Schmerzen, meistens Rückenschmerzen. Anfangs kommt es auch noch zu beschwerdefreien Zeiten. Doch diese werden kürzer und enden dann im chronischen Schmerz. Diese sind an fast allen Körperstellen und vor allem rund um Gelenke, so auch am Rücken, am Nacken, in den Armen und Beinen sowie am gesamten Brustkorb möglich.

Es ist aber auch möglich, dass bei Ihnen das Fibromyalgie Syndrom mit einem „Reizdarm“ beginnt. Es können viele Jahre vergehen und Sie eine Unzahl von Arztbesuchen hinter sich haben bis es zur Diagnose kommen kann.

Alle Laborwerte und sämtliche Röntgenbilder entsprechen der Norm. Und trotzdem haben Sie möglicherweise am ganzen Körper schleichende, ziehende, wandernde oder stechende Schmerzen.Viele Erkrankte erleben vor allem die Schmerzen als sehr quälend und zermürbend.

Meistens aber gibt es viele Begleiterkrankungen wie z.B. andauernde Müdigkeit bis  zur kompletten Erschöpfung, Schlafstörungen bzw. keinen erholsamen Schlaf. Sie wachen gerädert mit einer Morgensteifigkeit und ohne Energie auf und leiden an Konzentrationsschwierigkeiten. Es fällt Ihnen schwer einen Gedanken zu Ende zu bringen. Auch kommt es sehr oft zu Wortfindungsstörungen.

Kopfschmerzen/Migräne, Reizdarm, zunehmende Ängstlichkeit und Depressivität können sich ebenfalls entwickeln. Das ist ein kleiner Teil der Nebenwirkungen, die Sie aber doch sehr einschränken.

Sehr interessant und wissenschaftlich fundiert ist, dass es zu einer  erhöhten  Geruchs-, Geräusch-, Licht- und auch Kälteempfindlichkeit kommen kann. Da stört Sie nicht nur der Tabakrauch sondern möglichweise ertragen Sie das Lieblingsparfüm Ihres Partners nicht mehr. Auch kann der Geruch von Essen in Ihnen ein Unwohlsein herbeiführen.

Fibromyalgie ist eine eigenständige Krankheit mit dem Diagnoseschlüssel M79.7

Das Krankheitsbild ist so umfangreich und fast jeder Patient ist einzigartig. Somit kann fast alles „Unmögliche“ auftreten. Vegetative Beschwerden und Herzschmerzen bzw. Rhythmusstörungen sowie eine allgemeine Empfindsamkeit runden diese Krankheit ab.

Heilung ist sehr schwer möglich, ein multimodales Therapie/Eigenkonzept ist unbedingt notwendig, um mit dem Fibromyalgie Syndrom leben zu lernen.

Sie und auch Ihre Familie sowie möglicherweise Ihr Arbeitgeber sind sehr gefordert. Sie werden bemerken, es wird zwar „ihre Krankheit“ bleiben, doch werden die Auswirkungen viele erreichen. Oft hilft ein offenes Gespräch, sich zu  informieren, offen für Neues zu sein und den Glauben nicht zu verlieren.