Das biopsychosoziale Krankheitsmodell auf dem Weg
zu einem ganzheitlichen Krankheits- und Gesundheitsverständnis
Martin Luther meinte: „Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, und all sein Heer durch den Geist seines Mundes“.
Das ist für mich als einfacher Mensch die „einfachste Erklärung“ was Körper, Geist und Seele sind. In welchem Zusammenhang sie sich verbunden fühlen im Hinblick auf die Wechselwirkung von allem Leben und Wesen auf Erde und Himmel in einem übergeordneten System – unser System und kostbares Universum.
Erst der Geist gibt uns dem Atemhauch der Be “lebung“. Der Heilige Geist entfacht durch seinen Atem unsere Seele. Der Körper gibt uns dann die Möglichkeit alles in uns zu vereinen, um unser physisches Dasein hier in unserem Universum zu erfüllen und aufrecht zu erhalten.
Der Mensch, ein Mobile in sich und in einem übergeordneten System?
Ist der Mensch mehr als die Summe seiner Teile? Obwohl auch er nur ein Teil des „Weltmobile“ ist? Oder führt alles ins Perpetuum mobile ad absurdum? Ist es ein Ziel unsere Mitte zu finden, um uns dann wieder ins Mobile der Bewegung zu begeben? Wir und alles stehen im Zusammenhang und bewegen uns immerwährend gegenseitig um vielleicht die Ruhe und die Mitte in uns zu finden um in der Balance der Ausgeglichenheit die Harmonie und unser Seelenheil zu erfahren?
Ist die Gesamtheit aller Faktoren, die zur Ursache, Entstehung und Entwicklung einer Krankheit bzw. Störung beitragen
ein massiv aus der Balance kommendes System? Ein Ungleichgewicht System Mensch und System Universum?
Gesundheit kann nur dann entstehen bzw. erhalten bleiben, wenn sowohl körperliche, psychische als auch soziale Faktoren zusammenspielen und sich im Gleichgewicht oder in einer für uns jeweils speziellen Bewegung halten.
So kann Krankheit auch nur dann entstehen wenn sich dieses „Gleichgewicht der Balance“ verändert oder unsere spezielle Balance den Takt verliert und vielleicht nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen um das System „gesunder Mensch“ aufrecht zu halten.
Körper, Geist und Seele sind untrennbar miteinander verbunden und unterhalten und bedienen sich wechselwirksam, immerwährend und natürlich gegenseitig.
Versucht man diese „biopsychosoziale Krankheitsmodell“ zu verstehen, erkennt man, dass es keine psychosomatischen Krankheiten gibt oder nur dann geben kann, wenn es auch eine “biopsychosoziale Gesundheit“ gibt.
Einfach erklärt: „Das eine kann ohne den anderen nicht sein“ und auch „das andere kann ohne dem einen nicht sein“.
Gerade als Fibromyalgie-Patienten erfahren wir, dass Ärzte uns nicht als „ganzen Menschen mit vielen Teilen und Ebenen in einer Universalität“ betrachten. Gibt es keine ausreichenden körperlichen Ursachen kommt es vorschnell in die einseitige Schiene der Psychosomatik. So hat dieses Wort „Psychosomatik“ in unserem Sprachgebrauch oft einen negativen „Hauch“ – aber wie ich meine zu Unrecht.
Leben heißt immerwährende Bewegung
So ist Krankheit, aber auch Gesundheit kein Zustand, sondern ebenfalls eine immerwährende Bewegung. Das heißt beide Zustände müssen in jedem Augenblick neu geschaffen werden.
Kommt es auf einer der Ebenen zu einem Ausfall oder zu einem Ungleichgewicht, versucht das System Mensch mit den anderen verbleibenden Ebenen auszugleichen. Wie wir ja wissen sind die drei Ebenen „Körper, Geist und Seele“ miteinander in Beziehung. So ist jede dieser Ebenen gleich wertvoll und versucht bedingungslos „auszuhelfen“.
Ist das Ungleichgewicht so enorm, kann es zu Schäden, womöglich auf einer einzigen Ebene kommen. Trotzdem bleiben diese System in sich verschalten und werden mit all ihren Möglichkeiten ausgleichen zu versuchen. Somit ist jede Erkrankung ein Ungleichgewicht unseres Seins.
Wenn man nun meint diese ideologischen Ansätze würden gelebt werden, der irrt. Ich kenne nur wenige Ärzte und alle anderen Helferleins, die das leben und versuchen uns selbst zu helfen um wieder in unser Gleichgewicht zu kommen.
Das Ziel und vielleicht auch der der innere „Eid“ muss es sein, ein mehrdimensionales „ganzheitliches“ Krankheitsverständnis zu erfahren um es somit auch aufrichtig leben zu können, um so dem Menschen hilfreiches Wissen zu Verfügung stellen zu können.
In der klassischen Psychosomatik geht es ja darum ob psychologische Faktoren eine schädigende Wirkung auf körperliche Vorgänge haben. Kann man dies aufgrund von nachvollziehender wissenschaftlich wiederholbarer Versuche plausibel gemacht werden, dann spricht man von einer psychosomatischen Erkrankung.
Bei jedem Krankheitsbild kommt es unweigerlich auch zu psycho-soziale Faktoren vice versa, es auch bei Gesundheit dazu kommt. Wie, wann und in welcher Stärke diese Wechselwirkung eintritt ist die große Frage. Der Begriff der einseitigen Psychosomatik ist somit obsolet.
Das Universum bedeutet die Allheit des Vielen in einem gekehrt.
Seien wir uns diesem sensiblen zusammenhaltenden System bewusst und gehen wir sorgsam mit uns selbst, mit all unseren Mitmenschen und Mittlebewesen um.
Ein gesunder Körper, ein gesundes Miteinander und eine gesunde Welt,
werden uns dafür danken.
Vergessen wir nicht dass wir alle ein Teil des Universums sind,
und unser Handeln immer Auswirkungen auf unser
und ebenfalls auch andere Systeme und Menschen haben.
2016 08 22