2016 08 14
Das Feststellen der Diagnose Fibromyalgie ist recht schwierig. Röntgenbilder sowie Laborwerte sind unauffällig – somit ist die Diagnoseerstellung recht schwer und kann nicht immer sichergestellt werden.
Die sogenannten Tenderpoints
Ein Kriterium für die Diagnose Fibromyalgie Syndrom (FMS) ist eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit an bestimmten Körperstellen. Das sind 18 definierte Punkte (Tender-Points = Druckpunkte), die sich im Bereich der Muskeln und an den Sehnenansätzen bzw. an den Übergängen der Sehnen befinden. Die Tender Points haben mittlerweile an Bedeutung verloren, werden aber noch immer zur Diagnose herangezogen.
Schmerzen davon 11 dieser 18 Tender Points auf einen bestimmten Fingerdruck ist es möglich, dass Sie unter FMS leiden. Diese Punkte liegen gelenksnah an den Sehnen-Muskel-Ansätzen, wobei aber Rheumatologen auch von einem FMS sprechen können wenn weniger als diese 11 Tender Points schmerzen.
Beim FMS handelt es sich weder um eine Entzündung noch um eine Stoffwechselkrankheit. Laboruntersuchungen sind sinnvoll, um andere Krankheiten ausschließen zu können. Schlussendlich ist es eine Ausschlussdiagnostik, d.h. andere Krankheiten müssen ausgeschlossen werden – somit bleibt dann das Fibromyalgie-Syndrom übrig. Auf jeden Fall ist Fibromyalgie keine Verlegenheitsdiagnose – so wie „dann kann es wohl nur Fibromyalgie sein“.
Diagnosekriterien
- spontane Schmerzen in der Muskulatur, im Verlauf von Sehnen und Sehnenansätzen,
- die über mindestens drei Monate an drei verschiedenen Regionen vorhanden sind
- Druckschmerzhaftigkeit der „Tender Points“
- begleitende vegetative und funktionelle Symptome
- Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfung
- Kopfschmerzen/Migräne
- kalte Hände/Füße
- trockener Mund
- Hyperhidrosis (übermäßige Schweißproduktion)
- Kreislaufbeschwerden, Schwindel
- gastrointestinale Beschwerden (Magen-, Darmbeschwerden)
- Globusgefühl, funktionelle Atembeschwerden
- Missempfindungen („Kribbeln“)
- Menstruationsbeschwerden
- Blasenbeschwerden (entleeren und auch Harn halten)
Fibromyalgie-Patienten haben aufgrund der problematischen Diagnose oft Schwierigkeiten als arbeitsunfähig anerkannt zu werden. Immer wieder wird an einem gezweifelt. Der Zweifel an sich selbst kommt dann ja auch noch dazu. Die Krankheit ist nicht tödlich, führt jedoch zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Der Sinn des Lebens ist eine Frage die sehr oft gestellt wird !